Wege aus dem Jammertal

von Susanne Krimmel

Was können Unternehmen angesichts schlechter Sozialkompetenzen von Azubis unternehmen?

Die gute Nachricht vorweg: Die Teamfähigkeit der Schulabgänger ist laut der Befragten Unternehmen überdurchschnittlich hoch ausgeprägt, und hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert. Die sind positive Tendenzen, die Unternehmen gut gebrauchen können, denn in Zeiten der Digitalisierung wird das Teilen von Wissen immer wichtiger. Wieder ein Beweis dafür, dass die Generation Z mit ihren Kompetenzen die Unternehmen bereichert! Deshalb ist es sinnvoll, Azubis mit interdisziplinären Arbeiten in Azubi-Projekten zu betrauen und so die Teamkompetenz weiter auszubauen.

Das größte Manko sehen die Betriebe aber bei der fehlenden Leistungsbereitschaft und Motivation vieler Jugendlicher. Diese ist laut DIHK-Umfrage seit 2008 kontinuierlich gesunken und wird aktuell von 63% der befragten Unternehmen vermisst. Auch die Belastbarkeit der Auszubildenden wird von fast 60% der Befragten bemängelt, ebenfalls auf einem Tiefstwert seit 2008.

Freilich wird niemand angesichts dieser Ergebnisse jubeln. Allerdings zeichnet sich die Entwicklung nun aber schon seit mehr als 10 Jahren ab und es ist nicht abzusehen, dass plötzlich eine höchst eigenmotivierte Generation nur darauf wartet, endlich mit der Ausbildung beginnen zu dürfen.

Die Frage ist deshalb, wie die Generation „Hängematte“ zu mehr Leistung motiviert werden kann. Denn - und auch das ist eine gute Nachricht: Das ist durchaus möglich! Wahrscheinlich sind die wenigsten Azubis von Tag 1 der Ausbildung an top motiviert und haben oft auch kein klares Bild davon, wie die Ausbildung abläuft und was der Job von ihnen fordert. Aber Motivation lässt sich fördern, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind: Zum Beispiel, indem ich dem Azubi ein Ziel und einen Sinn seiner Arbeit aufzeige. Das kann bei jedem ein anderes sein: Das Geld für den Führerschein oder der Beitrag des Unternehmens zum Umweltschutz. Auch Spaß fördert die Motivation ungemein: Hier sind Ausbilder gefragt, die nicht nur über den Job sprechen, sondern durch gemeinsame Aktivitäten und Events für Spaß sorgen. Auch von den Azubis gestaltete Pausenräume können dazu beitragen.

Diese und weitere Motivationsförderer vermittle ich in meinen Trainings an Fachausbilder oder direkt an die Azubis. Es lohnt sich, sie kennenzulernen!

Bildquelle Teaserfoto: © contrastwerkstatt, Adobe Stock

 

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