Neue Fakten zum Azubi-Recruiting

von Susanne Krimmel

Der Trend zum Kandidatenmarkt verstärkt sich- wie können Unternehmen darauf reagieren?

Neben eher bekannten Fakten bringt die neue Studie* auch eher Erstaunliches zutage. Lesen Sie hier einige der wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen für die Praxis:

  • Bewerber haben die Qual der Wahl: 75% der Jugendlichen können zwischen mehreren Ausbildungsplatzangeboten auswählen, damit ist diese Zahl seit 2018 nochmals deutlich gestiegen. 36% der Bewerber schreiben aktuell nicht mehr als 5 Bewerbungen. Was können Sie unternehmen?
    • Diese Zahlen belegen wieder einmal, dass sich Unternehmen als Ausbildungsbetriebe attraktiv darstellen und die Vorzüge Ihrer Ausbildung herausstellen sollten. Ein „Mehr desselben“ macht nur wenig Sinn, wenn gute Bewerbungen ausbleiben oder Ihre Wunschkandidaten sich für andere Unternehmen entscheiden.
  • So wird Ihre Ausbildung gefunden: Google ist mit 84% das bevorzugte Suchportal für einen Ausbildungsplatz. Erst danach folgen die Jobbörse der Arbeitsagentur (54%) sowie Ausbildungsplattformen oder andere Jobbörsen (51%). Die Suchbegriffe der Bewerber sind dabei Ort und Beruf (76 bzw. 79%), Branche und Unternehmen werden weitaus seltener gegoogelt (35 bzw. 34%). Die sonst so beliebten Social-Media-Plattformen YouTube, Facebook, Instagram und Snapchat werden dagegen von über 70% überhaupt nicht für die Ausbildungssuche verwendet! Was bedeutet das für die Praxis?
    • Optimieren Sie die Auffindbarkeit Ihres Ausbildungsangebots für das neue „Google for Jobs“. Sinnvoll ist auch die Schaltung regionaler Anzeigen mit Google AdWords
    • Auch wenn YouTube nicht primär zur Suche verwendet wird, lohnt es sich, diesen Kanal zu belegen, weil hier spannende Einblicke in Ihre Ausbildung vermittelt werden können. Inhalte können auf andere Medien verlinkt werden und machen so Ihre Ausbildung erfahrbar.
  • Old School Bewerbungswege nutzen: Bei den bevorzugten Bewerbungswegen sind die Jugendlichen erstaunlich konservativ. Moderne Medien wie Video oder App stoßen bei unter 1% auf Gegenliebe, Platz 1 belegt das Online Formular (34%), gefolgt von E-Mail (23%) und der klassischen Bewerbungsmappe (21%). Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
    • Es ist nicht die hippe Applikation, sondern ein möglichst niedrigschwelliges Bewerbungsverfahren, das zu mehr Bewerbungen führt. Sinnvoll ist es auch, allzu umfangreiche Online-Bewerbungsformulare abzuspecken.
  • Azubis sind nur gefühlt mobil: 63% der Jugendlichen bewerben sich in einem Umkreis von 30km um den Wohnort, und 84% machen tatsächlich in diesem Umkreis eine Ausbildung. Die Generation Z wird auch gern als Generation „Home“ beschrieben, diese Zahlen belegen das. Was bedeutet das für Ihr Azubi-Marketing?
    • Zunächst einmal sollte sich Ihr Azubi-Marketing auf diesen Umkreis konzentrieren. Bei eher schwer zu besetzenden Ausbildungsplätzen kann es aber durchaus Sinn machen, den Suchradius zu vergrößern. Allerdings müssen dann auch die finanziellen Anreize für das Pendeln oder einen Wohnungswechsel geboten werden.

Weitere Erkenntnisse und Empfehlungen auf Basis der Studie Azubi Recruiting Trends 2019* können Sie ab 4. Juli in diesem Blog lesen.

*Die Studie der u-form Testsysteme GmbH & Co.KG können Sie unter www.testsysteme.de/studie beziehen. Der Erlös der Studie geht an TeachFirst.

Bildquelle Teaserfoto: © Ibravery, Adobe Stock

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