Noch mehr Fakten zum Azubi-Recruiting

von Susanne Krimmel

Der Trend zum Kandidatenmarkt verstärkt sich- wie können Unternehmen darauf reagieren?

Bereits in meinem letzten Blogbeitrag habe ich einige interessante Erkenntnisse der Studie* beleuchtet. Hier finden Sie nun die Fortsetzung mit weiteren Empfehlungen für die Praxis:

  • Gewerblich-technischen Ausbildungsberufen mangelt es an Attraktivität: 2/3 der Befragten haben kein Interesse an diesen Berufen, u.a. weil die Arbeit körperlich anstrengend sei und ein unattraktives Arbeitsumfeld vermutet wird. Was können Unternehmen dagegen tun?
    • Wecken Sie frühzeitig Interesse für technische Zusammenhänge, z.B. durch Schulkooperationen oder auf Veranstaltungen. Machen Sie Technik be- und angreifbar!
    • Zeigen Sie Technik in Aktion, z.B. im Rahmen von Ausbildungsmessen. Gelungenes Beispiel: Azubis haben Roboter so programmiert, dass sie auf einer Azubi-Messe damit Cocktails für Besucher mixen konnten. Das lässt den Funken garantiert überspringen!
    • Schreiben Sie Ihre Stellenanzeigen neu! Wecken Sie das Interesse von Jugendlichen durch spannende Berufsbeschreibungen. Fragen Sie Ihre Azubis, was Ihnen besonders an der Tätigkeit gefällt, das gibt neue Ideen.
  • Aufs Geld kommt es an, nicht nur während der Ausbildung: Zwar sagen 68% der Befragten, dass Ihnen die Höhe des Ausbildungsgehalts wichtig ist. Vor die Wahl gestellt, was ihnen wichtiger ist, entscheiden sich aber knapp 65% für den Verdienst nach Ausbildung und nur knapp 4% für die Höhe der Ausbildungsvergütung. So können Unternehmen reagieren:
    • Schaffen Sie mehr Vergütungstransparenz, nennen sie die Höhe der Vergütung sowie die Verdienstperspektiven nach der Ausbildung auf Ihrer Ausbildungs-Website.
  • Work-Life ist jungen Bewerbern wichtig: 90% wollen freie Wochenenden und Feiertage, 75% wünschen sich flexible Arbeitszeiten und für 48% ist Schichtarbeit ein KO-Kriterium. Damit bestätigt die Studie die gängige Meinung über die Generation Z. Überstunden zu machen ist allerdings für die meisten auch kein Problem, am liebsten hätten die Jugendlichen diese in Freizeit ausgeglichen. Dann wären 47% der Befragten bereit, Überstunden zu leisten. Eher überraschend ist auch die Wahl der bevorzugten Arbeitszeit: Azubis sind Frühaufsteher und arbeiten am liebsten von 7 bis 15.30 Uhr. Dann bleibt auch noch genügend Zeit für Freunde und Hobbies. Was heißt das für die Praxis?
    • Falls Ihr Unternehmen flexible Arbeitszeiten anbietet, sollten Sie dies auch kommunizieren. Unternehmen mit starren Arbeitszeiten oder Schichtsystem sollten durch andere positive Aspekte in der Bewerberkommunikation überzeugen.
  • Azubis bleiben dem Unternehmen erhalten: Über 70% der Azubis und Bewerber möchte nach Abschluss der Ausbildung im Unternehmen bleiben, knapp 1/3 davon möchte dann nebenberuflich studieren.
    • Es ist sinnvoll, den Bewerbern eine Übernahmegarantie nach erfolgreichem Abschluss sowie frühzeitig Perspektiven für die Zeit nach der Ausbildung aufzuzeigen.
    • Bieten Sie Unterstützung für berufsbegleitende Weiterbildungen nach der Ausbildung an! So wird Ihr Unternehmen für ambitionierte Top-Bewerber attraktiv.

*Die Studie der u-form Testsysteme GmbH & Co.KG können Sie unter www.testsysteme.de/studie beziehen. Der Erlös der Studie geht an TeachFirst.

Bildquelle Teaserfoto: © Drobot Dean, Adobe Stock

 

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